Unter dem Begriff „Trassenarchäologie“ versteht man lineare Projekte, die mehrere Regierungsbezirke sowie Bundesländer betreffen können. Meist handelt es sich dabei um Leitungstrassen wie Gas-, Wasser- oder Stromleitungen bzw. um größere Straßenbauprojekte oder Radwege. Die Anforderungen an die Grabungsfirma sind bei diesen Projekten vielfältiger und höher als beispielsweise bei Flächengrabungen.
Im Gegensatz zu letzteren, wo die Arbeitsschritte aufeinander folgen, laufen bei Trassengrabungen alle Arbeitsschritte parallel zueinander und oftmals zeitgleich an mehreren Stellen. In diesem rollierenden Verfahren betreut mindestens ein Mitarbeiter den maschinellen Oberbodenabtrag. Parallel dazu erfolgt die Planumsaufnahme, das Putzen der Befundkonturen, die archäologische Ausgrabung und Dokumentation während hinter der Grabungsmannschaft bereits mit dem Bau der Leitung oder Straße, dem Verlegen der Rohre und dem Wiederverfüllen begonnen wird.
Um der täglich wechselnden Ausgangslage in Abhängigkeit vom Fortschritt der Baumaßnahme und der jeweiligen Befundsituation zeitnah gerecht werden zu können ist ein sehr hohes Maß an Flexibilität von den Mitarbeitern der Grabungsfirma gefordert. Dies erfordert ein hohes Maß an Organisation
Die Grabungsteams können dabei in einer Personalstärke von Kleingrabungen mit 2-5 Mitarbeitern bis hin zu Großgrabungen mit 20-40 Mitarbeitern variieren. Die Zusammensetzung der Teams kann dabei täglich schwanken.